Die Hochschule der Zukunft

The University of the Future

Hochschule der Zukunft

Bildung, die uns als Menschen auszeichnen sollte, hat sich von der Welt distanziert: die Lehrenden haben sich von den Studenten entfernt, die Inhalte von der Realität und den Themen des Alltags. Bildung befähigt uns nicht, mit den Herausforderungen unserer Zeit umzugehen. Stattdessen reduziert sie uns zu Maschinen, die gedankenlos auswendig lernen und Punkte sammeln. Wir sollen in eine Gesellschaft passen, welche elementare Themen ignoriert und damit unsere Zerstörung riskiert.
Wir sind in einem Leistungs- und Produktions-Loop gefangen, und während wir immer effizienter im Immer-Gleichen werden, verlieren wir gleichzeitig den Blick auf das, was zählt und unsere Menschlichkeit.

Dafür spielt Bildung aber eine zu große Rolle.
Wie können wir junge Menschen auf die Herausforderungen unserer Zeit vorbereiten? Welche Vorbilder haben sie? Wo können sie lernen Mensch zu sein, sich entfalten und befähigt werden ihren Beitrag zu leisten.

Die Tagung „Welche Hochschule braucht die Zukunft? “an der Evangelischen Akademie Tutzing hat mich inspiriert und bewegt. Dort wurde ich als Referentin und Künstlerin eingeladen, in Workshops auf kreativer Art sich dieser Frage zu nähern und mit allen Beteiligten die Hochschule als Gesamt-Kunstwerk zu kreieren.

In der Vorbereitung der Tagung mit Kollegen und in den Gesprächen von Experten des Bildungsbereich habe ich immer die Studierenden sehr vermisst. Es wurde weder über sie gesprochen, noch wurden sie befragt oder miteinbezogen in die Frage, die ja eigentlich letztendlich sie am allermeisten betrifft.

So habe ich mich virtuell auf dem Weg gemacht, um jungen Menschen zwei Fragen zu stellen:

Welche Hochschule braucht unsere Gesellschaft in der Zukunft?
Was brauchen junge Menschen, um den Herausforderungen unserer Zeit begegnen zu können?

…und dann habe ich zugehört.

Es war eine außergewöhnliche Erfahrung, den Denkprozess zu erleben, zu beobachten. wie sich Gedanken in Worten entfalten. Die Gespräche und die Reflektionen die sich spontan danach ergeben haben waren voller Kraft, Zuversicht und Inspiration.

Auch Ihnen wünsche ich ein aufmerksames Zuhören.

University of the future.

Education that should make as human has created a distance to the world: teachers have distanced themselves from their students , contents from reality and the themes of everyday life.
Education doesn´t enable us to face the challenges of our time. Instead it reduces us to thoughtless learning machines that collect points and credits.

We should fit into a society that is ignoring the basis of our life and risks to destroy us all.
We are caught in a performance and production loop and while we getting ever more efficient in the always the same we are loosing the perspective on what really matters. We are loosing our humanity.

Education is too relevant to leave it like this.

How can we prepare young people for the challenges of our time?
What role models do they have?
Where can they learn to be human, to unfold their talents and be empowered to make their contribution?

The congress „ What kind of university does the future need?“ at the „Evangelischen Akademie Tutzing“ has inspired me.
I was invited as artist and lecturer to lead workshops integrating art and creativity and to create a „Gesamt Kunstwerk“ jointly with all participants.

In preparing the conference with colleagues and in the conversations with ecuational experts I really missed the voice of the students.
They were neither mentioned, nor invited or involved into the discussions around the guiding question. The question that is actually most relevant to them.

So I started my virtual journey asking young men and women two questions:

What kind of university does our society need in the future?
What do young people need to face the challenges of our times?

…and than I listened.

It was an extraordinary experience to observe how thoughts formed and found their expression through words.

The conversation and reflections that spontaniously emerged after the sessions were powerfull, full of confidence and inspiring.

I wish you an attentive listening experience.

Kunst Frei Raum

ART FREE SPACE

about

ABOUT US

MOVE
Ariane Hagl

MOVE .

Leben ist Bewegung .
Wir denken, wir würden uns bewegen. in Wahrheit leben wir wie in einem gefrorenen Bild des Menschen und der Welt. So haben wir uns eingerichtet in einem Pseudowohlstand, der uns nicht befähigt oder befreit, sondern versklavt und blind für das Wesentliche macht.
Wir bewegen uns in festgefahrenen Routinen wie in einer kollektiven Hypnose. Es gibt keinen Raum zum Hinterfragen oder Reflektieren, wie ferngesteuert erfüllt jeder seine Aufgaben, funktioniert innerhalb eines Systems, das uns und diesen Planeten in zunehmender Geschwindigkeit ausbeutet und zerstört.
Gefangen in unserem Loop verwechseln wir all das mit der Realität. Dadurch zerstören wir nicht nur unsere Lebensgrundlagen, sondern auch die Möglichkeit, als Menschen gemeinsam zu handeln.
Mich interessiert Bewegung in all ihren Formen.
Ich schaffe durch Kunst und Teilnahme Räume, in denen Anderes, Unwahrscheinliches, Überraschendes möglich wird und wir wieder in Bewegung kommen.

VITA

Ariane Hagl malt.
Seit 30 Jahren begleitet sie , Veränderungsprozesse mit Kreativität und Kunst. In sozial-politischen, wirtschaftlichen, Bildungs- und wissenschaftlichen Kontexten.
Wie können Kreativität und Kunst Anstöße geben, wenn nichts mehr zu gehen scheint?
Diese Frage bewegt sie seit langer Zeit.
Es geht ihr um die besondere Kraft, mit der Kunst ganz alltägliche Mikrotransformationen anstoßen kann und damit Bewegungen für große Veränderungen schafft.
Sie möchte die Kunst aus ihrem elitären Korsett befreien. Kunst soll die Museen und Galerien verlassen, auf die Straße treten und sich unter die Menschen mischen. Sie ist eine wesentliche Dimension für alle Menschen.
Ihre internationalen Ausstellungen (www.arianehagl.de ) finden vorwiegend in öffentlichen Räumen statt: Kirchen, Bürgerhäuser, Kliniken, Universitäten, Schulen .
Ariane Hagl tritt über ihre Bilder in Dialog mit der Architektur und der Geschichte des jeweiligen Ortes.
Sie versteht ihre Kunst als potenziell transformativen Prozess.
Sie lässt sich ein auf die konkreten Orte und die sich dort manifestierenden Themen unserer Zeit. In Zusammenarbeit mit anderen Künstlern (Choreografen, Tänzern, Musikern …) schafft sie Erfahrungsräume, in denen sich Fühlen, Begegnen, Denken und Reflektieren intensiviert und das Publikum Teil der Performance wird. So wird Kunst für Jeden zugänglich und spürbar.

www.arianehagl.de

info@arianehagl.de

MOVE
Ariane Hagl

MOVE .

Life is Movement.
We think we are moving. The truth is that we live in a frozen picture of humans and the world.
We have established ourselves in fake prosperity that is neither enabling us nor setting us free. It enslaves and blinds us towards what counts in life.
We live in stuck routines like in a collective hypnosis.
There is no space to question or reflect deeply . Everyone is fullfilling his or her tasks as if remote controlled, functioning in a system, that distroys us and the planet faster and faster.
Trapped in our loop we are confusing it with reality. Such we destroy not only the very basis of our life but also our possibility to act in concert.
I am interested in movement in all its forms.
I create spaces via art and participation. They invite difference, the unprobable and surprising to emerge and move us to move.

 

VITA

Ariane Hagl paints.

Since 30 years she enriches transformation processes through creativity and art, In socio-political, economic, educational and scientific contexts.
How can creativity and art trigger and open up when nothing seems to work anymore?
This question moves here since long time.
She is interested in the unique power that can trigger micro transformations leading potentially to major changes.
She wants to free art from the elitist corset. Art should leave galeries and museums and live on the street to mix with people. Art is an essential dimension for all humans.
Her international Exhibitions (www.arianehagl.de ) take mostly place in public spaces: churches, city halls, hospitals, universities , schools…..
Ariane Hagl enters with her paintings into a dialogue with the architecture, the history and the presence of a place.
She understands art as a potentially transformative process.
She tunes into the concrete spaces and the themes of our time manifesting in this location. In cooperation with other artists ( choreografer , dancer , musicians , …) she creates spaces of experience that intensify feeling, encountering ,thinking and reflecting and the audience becomes part of the performance.
Here art becomes approachable for everyone and it gets real.

info@arianehagl.de

www.arianehagl.de

KunstProjekte im Öffentlichen Raum

01

25.01.2017 - 13.01.2018 Bürgerhaus Unterföhring, München
Bilder + Installationen: Ariane Hagl • Choreografie: Johannes Härtl • Tanz: Student*innen Iwanson School 

Zerreißen Worte die Welt? Verdeckt Kommunikation die Wahrheit? Welche Orientierung haben wir noch, wenn Algorhithmen gezielt Lügen produzieren und Fake News zu Fakten werden? Wo ist der Raum für den Diskurs gegensätzlicher Meinungen? Gibt es keinen Codex mehr, der Verständigung ermöglicht?
Zwei gegensätzliche Prinzipien prägen die aktuellen Bilder der Münchner Malerin Ariane Hagl: die Verfestigung und der Zerfall. Nach der dynamischen Expansion ihrer früheren Bilderwelten spiegeln ihre Arbeiten nun eine persönliche Entwicklung – das Weg von der Abstraktion der Emotion – hin zur Rationalen, zum Konkreten, Gesellschaftlichen.

Zum ersten Mal tauchen Worte im Werk von Ariane Hagl auf, Worte, die aus dem Kontext gerissen wurden wie aus den Zeitungen, denen sie entnommen wurden, Worte, die dennoch Sinn machen. Sie verbinden eine Reihe von Bildern, die auf den ersten Blick wie ein Comic-Strip wirken oder wie die poppigen tiefgründigen Zeichnungen von Keith Haring, aber doch die kontinuierliche Handschrift der Künstlerin tragen: die Expressivität und das prägende Schwarz, das mitunter ganz ohne farbliche Kontraste bleibt. Doch es saugt nicht mehr in die Tiefe des Weltalls, sondern gibt archaischen Figuren eine Form, deren Aufgabe zu sein scheint, in einem Steinbruch von Worten zu arbeiten – loszuschlagen, zu sortieren, zu formen, auch zu scheitern.

Die Informationslawine unserer Zeit war ein wichtiger Impuls dieser Bilder, Worte, die ihren Sinn verlieren, weil sie nicht mehr in einen Zusammenhang zu bringen sind, und damit auch ihre Form. Eben noch konstruierten sie eine Welt, doch im nächsten Moment schon wird dieser Planet von Worten wie von Kometensplittern zerschossen und fragmentiert. „Wohin geht der Weg? Das war eine wichtige Frage für mich“, sagt Ariane Hagl. In einem ihrer mehrteiligen Bilder werden die Worte von schwarzen Wesen inkorporiert, aber nicht verdaut. Sie besetzen, aber erfüllen nicht das Leben. Das Ungezähmte wird eingefroren und fortgetragen – zu einem geheimen Ort, während sich die Worte schon wieder über alles senken und mehr verschleiern, als offen legen.

Das Stakkato von Meinungen, das die Gesellschaft unter Beschuss nimmt, polarisiert, ohne wirklich aufzuklären, deckt zu und reißt gleichzeitig auf. Das ist der Hintergrund,
dem Ariane Hagl mit diesen Bildern Ausdruck geben wollte, denn sie selbst engagiert sich zunehmend im Kontakt mit unterschiedlichsten Menschen dafür, Kommunikationsräume zu finden, die sich nicht dem Zeitdiktat unterwerfen, sondern die Schutz bieten für eine vorsichtige Entwicklung von Gefühlen, Formen und Farben.

( Text Dr. Petra Thorbrietz, Wissenschaftsjournalistin im Gespräch mit Ariane Hagl )

02

20.10.2018 Didacta Italy, Fortezza da Basso, Firenze
Bilder: Ariane Hagl • Choreografie: Ilaria Chirici • Tanz: Student*innen R.Foresi

Le parole stracciano il mondo? La comunicazione copre la verita’? Quale orientamento abbiamo ancora, se algoritmi producono non verita’ e fake news diventano i nuovi fatti? Dove rimane lo spazio per controverse discussioni e diversita’ di opinione?
Non esiste piu’ un codice che permette la comprensione ?
Due principi contrapposti dominano i nuovi lavori di Ariane Hagl: la solidificazione e lo sgretolamento.

Per la prima volta emergono parole nei lavori di Ariane Hagl, parole strappate via dal contesto come dal giornale quotidiano, dal quale sono state prese; parole che comunque hanno un senso. Le parole uniscono una serie di lavori, che a prima vista ricordano dei cartoni o i lavori pop di Keith Hering, nonostante si riconosca la mano dell artista : l’espressivita’ e la presenza del nero, che stavolta rimane senza contrasti di colore. Il nero non risucchia piu’ nelle profondita’ dell universo, ma dona forma a figure arcaiche, il cui compito sembra essere lavorare in una cava di parole: liberare, ordinare, formare e distruggere.

La valanga di informazioni del nostro tempo e’ un importante impulso nelle nuove opere, immagini, parole che perdono il loro senso, perche’ non hanno piu’ relazione alcuna e cosi’ perdono anche la loro forma.

La valanga di informazioni del nostro tempo e’ un importante impulso nelle nuove opere, immagini, parole che perdono il loro senso, perche’ non hanno piu’ relazione alcuna e cosi’ perdono anche la loro forma.

Poco fa queste parole costruivano ancora un mondo, un momento dopo questo pianeta viene bombardato e frammentato come dalle schegge di un meteorita.

„Dove andiamo? Questa e’ stata una domanda importante per me“ dice Ariane Hagl. In un opera composta da piu’ tele, le parole vengono incorporate da esseri scuri che non le digeriscono. Queste parole riempiono la vita senza arricchirla.

Lo staccato di opinioni che prende di mira la societa’ , polarizza senza educare , copre e allo stesso momento strappa via.

Questo e’ il backround al quale Ariane Hagl voleva dare voce con questi lavori.

Lei lavora sempre piu’ con diversi gruppi di persone per creare nuovi spazi di comunicazione e confronto,al di la dei dettati temporali e spaziali. Spazi che offrano una protezione per un attento sviluppo di emozioni, forme e colori.

(Testo di Dr. Petra Thorbrietz, giornalista, München)

03

25.11.2018-25.01.2019 Projekt Nazareth Kirche, München
Bilder: Ariane Hagl • Choreografie: Johannes Härtl
• Tanz: Student*innen Iwanson School
• Musik: Gerhard Mayrhofer + Andreas Merz

Höhlenmalerei? Dschungelphantasien? Labyrinthe?

Die Münchner Künstlerin Ariane Hagl spannt mit ihren großformatigen Bildern einen Bogen von der Höhlenmalerei zur Moderne.

Sie fasziniert das was neu beginnt in der Welt. Das Schwarz , eine häufige Dimension ihrer Bilder, ist die Weite des Universums, der Schoß der Schöpfung, wo alles herkommt.

Auf den großen Leinwänden werden schwarze Wesen zum Leben erweckt, mit schwungvollen, fast tänzerischen Linien. Pflanze, Tier oder Mensch?


Die Formen entfalten und verändern sich, weigern sich zu erstarren, entziehen sich jeder klaren Definition und schmeicheln sich gerade so in die Phantasien ihrer Betrachter.
Ariane Hagl arbeitet in ihren internationalen Ausstellungen häufig mit anderen Künstlern ( Musikern, Tänzern, Choreografen) zusammen, wie diesmal mit Johannes Härtl und seiner Kompanie und den Musikern Gerhard Mayrhofer und Andreas Merz.
So schafft sie Erfahrungsräume , in denen Menschen erleben dass Kunst auch ihr Leben berührt, darauf eingeht. Wo sie sich ein – oder provozieren lassen können.

04

23.09.2019- 21.09.2021 Universität Mannheim
Bilder: Ariane Hagl
Choreografie: Clara Niehl • Tanz. Student*innen Universität Mannheim

Zerreißen Worte die Welt? Verdeckt Kommunikation die Wahrheit? Welche Orientierung haben wir noch, wenn Algorhithmen gezielt Lügen produzieren und Fake News zu Fakten werden? Wo ist der Raum für den Diskurs gegensätzlicher Meinungen? Gibt es keinen Codex mehr, der Verständigung ermöglicht?
Zwei gegensätzliche Prinzipien prägen die aktuellen Bilder der Münchner Malerin Ariane Hagl: die Verfestigung und der Zerfall. Nach der dynamischen Expansion ihrer früheren Bilderwelten spiegeln ihre Arbeiten nun eine persönliche Entwicklung – das Weg von der Abstraktion der Emotion – hin zur Rationalen, zum Konkreten, Gesellschaftlichen.

Zum ersten Mal tauchen Worte im Werk von Ariane Hagl auf, Worte, die aus dem Kontext gerissen wurden wie aus den Zeitungen, denen sie entnommen wurden, Worte, die dennoch Sinn machen. Sie verbinden eine Reihe von Bildern, die auf den ersten Blick wie ein Comic-Strip wirken oder wie die poppigen tiefgründigen Zeichnungen von Keith Haring, aber doch die kontinuierliche Handschrift der Künstlerin tragen: die Expressivität und das prägende Schwarz, das mitunter ganz ohne farbliche Kontraste bleibt. Doch es saugt nicht mehr in die Tiefe des Weltalls, sondern gibt archaischen Figuren eine Form, deren Aufgabe zu sein scheint, in einem Steinbruch von Worten zu arbeiten – loszuschlagen, zu sortieren, zu formen, auch zu scheitern.

Die Informationslawine unserer Zeit war ein wichtiger Impuls dieser Bilder, Worte, die ihren Sinn verlieren, weil sie nicht mehr in einen Zusammenhang zu bringen sind, und damit auch ihre Form. Eben noch konstruierten sie eine Welt, doch im nächsten Moment schon wird dieser Planet von Worten wie von Kometensplittern zerschossen und fragmentiert. „Wohin geht der Weg? Das war eine wichtige Frage für mich“, sagt Ariane Hagl. In einem ihrer mehrteiligen Bilder werden die Worte von schwarzen Wesen inkorporiert, aber nicht verdaut. Sie besetzen, aber erfüllen nicht das Leben. Das Ungezähmte wird eingefroren und fortgetragen – zu einem geheimen Ort, während sich die Worte schon wieder über alles senken und mehr verschleiern, als offen legen.

Das Stakkato von Meinungen, das die Gesellschaft unter Beschuss nimmt, polarisiert, ohne wirklich aufzuklären, deckt zu und reißt gleichzeitig auf. Das ist der Hintergrund,
dem Ariane Hagl mit diesen Bildern Ausdruck geben wollte, denn sie selbst engagiert sich zunehmend im Kontakt mit unterschiedlichsten Menschen dafür, Kommunikationsräume zu finden, die sich nicht dem Zeitdiktat unterwerfen, sondern die Schutz bieten für eine vorsichtige Entwicklung von Gefühlen, Formen und Farben.

( Text Dr. Petra Thorbrietz, Wissenschaftsjournalistin im Gespräch mit Ariane Hagl )

05

25. März bis 7. Mai 2022 Bürgerhaus Unterföhring
Bilder: Ariane Hagl • Choreografie: Johannes Härtl • Tanz: Student*innen Iwanson International School
• Musik: Gerhard Mayrhofer

Die Tiefe ist eine besondere Qualität in den Bildern von Ariane Hagl, der italienisch-deutschen Malerin aus Capoliveri. Dahinter steckt die Endlosigkeit des Meeres, die sie in ihrer Jugend auf Elba ständig vor Augen hatte. „Die Insel“ sagt sie, „war immer das Begrenzte, aber auch das Beschützende. Das Meer war die Offenheit, irgendwo waren neue Küsten, andere Horizonte. Das Ungesehene. “

So gestaltet sie ihre Bilder mit den Mineralien der Küste ihres Heimatortes, leuchtende, manchmal glitzernde Farbinseln in einem Meer von Schwarz. Die Dunkelheit sieht sie nicht aus Bedrohung, sondern als Schoß des Lichtes, wie in einer Schöpfungsgeschichte: Und es werde Licht….

Und wie in einem Universum dehnt sich das Schwarz auf ihren Bildern aus, expandiert. „Dagegen sind wir sehr klein“, so Ariane Hagl, „nur leider sehen wir das nicht, sondern glauben immer noch, wir hätten alles unter Kontrolle.“

Die Moleküle unserer Körper sind aus derselben Materie wie die Körper des Universums. Das macht vielleicht Angst, aber es ist auch tröstlich. Wir gehen dorthin, von wo wie gekommen sind – in die Unendlichkeit. In den Dimensionen der Schöpfung gesehen ist der Mensch nur Sternstaub, für Bruchteile im Vorbeiziehen beleuchtet durch einen leuchtenden Stern wie die Sonne. Wie das Glitzern der Mineralien in dem Schwarz der Bilder, die aus der Tiefe leuchten.

→ Artikel zur Ausstellung Süddeutsche Zeitung